22. August 2007

Beginner – Blast Action Heroes (Review)

Lang hat’s gedauert bis das Hamburger Hanseaten-Trio Denyo, Eizi Eiz und DJ Mad ihr neues Werk fertig gestellt hatten.

Die Beginner sind back und bringen Deutsch-Rap mit

Nach dem Remixalbum „Boombule“, folgten 2001 zunächst die Soloplatten, doch dann wurde es still um die Rapcrew. Mitte 2003 meldeten sie sich dann mit ihrer Single „Fäule“ zurück.

Insgesamt kann man sagen, dass die Hanseaten einen lustigen Mix aus Chill-Songs („Gustav Gans“, „City Blues“ und Abgehnummern („Wer bistn du“, Stift her“) bieten, die oft eine tiefere Message versteckt haben, die man meist nach erstem hören noch gar nicht hört.
„Scheinwerfer“ berichtet beispielsweise über das was in Deutschland passiert, wenn es dunkel ist. Mit „Gustav Gans“ folgt dann ein lustiger Gute-Laune-Song, den man ohne schlechtes Gewissen an irgendeinem Südseestrand hören könnte, oder einfach morgens zum Aufstehen. Chillig geht es auch weiter, denn „City Blues“ ist eine Hymne an Hamburg. „Schiss“ ist ein Track, der die bisherige Harmonie der CD zerstört. Die Raps sind zwar gelungen, der Beat ist aber viel zu überlastet und nervt irgendwie. Manchmal ist weniger mehr! Doch dies macht „Stift her“, die wohl derbste Livenummer vom Album, wieder wett, denn der Refrain regt geradezu zum Mitsingen an und geht sofort ins Ohr. Eizi Eiz hat bei diesem Track auch einen äußerst stylischen Flow…
Nächstes Highlight ist „Chilli Chill Bäng Bäng“, der politischste Track von „Blast Action Heroes“. In diesem Song rappt Eißfeldt gegen zwei umstrittene Politiker und Denyo glänzt mit einem hypnotischen Refrain-Part.

„Wunderschön“, „God is a Music“, „St.Anger“, sowie „Hör weg“ sind eher guter Durchschnitt. Weghören tut der Zuhörer hoffentlich nicht bei dem letzten Titel der Platte. „Kake is at the Dampf“ erzählt eine lustige Story in Form von Anrufbeantworter-Nachrichten.

Fazit dieser LP ist, dass die Beginner die Mission „Rettung des Deutschen Raps“ wohl erfüllt haben und mit „Blast Action Heroes“ eine Megaplatte gemacht haben, die auf einer Seite an alte Zeiten erinnert, andererseits aber auch neue Einflüsse wie Synthie-Beats enthält. Darüber hinaus sind Denyos und Eißfeldts Raps weiterhin ein lyrisches Überraschungs-Ei. Einerseits witzig und passend, aber auch politisch und ernst. Schöner Hamburg-Rap, der ohne übertriebene Battle-Parts überzeugt.

Dieser Beitrag ist ursprünglich am 22.08.2007 auf mixedmusic.de erschienen.