14. Februar 2012

Kool Savas – Aura (Review)

Kool Savas ist älter geworden. Genau das ist es, was man nach dem Durchhören als erstes im Kopf hat. Das soll keineswegs negativ klingen – ganz im Gegenteil. Savas gewährt in „Aura“ überraschend tiefe persönliche Einblicke in den Menschen hinter dem Top 3 Rapper in Deutschland.

Persönlicher und erwachsener als jemals zuvor.

Das gesamte Paket drumherum ist künstlerischer ausgerichtet. Unterstützt wird dieser Aspekt zudem durch das Cover-Artwork (in s/w gehalten) und das schön umgesetzte Video zur Single „Aura“.

Mit „Aura“ ist Savas ohnehin mal wieder ein richtiger Hit gelungen, den mehr Leute feiern können als die Hiphop-Heads von damals. Mit Xavier Naidoo im Refrain, einem Beatkonstrukt, welches auf dem großartigen „Inception“-Soundtrack aufbaut und einem Rapper mit derartigem Flow kann auch einfach nichts schief gehen. Interessant ist hier, dass Xavier nicht offiziell als Feature-Gast genannt ist. Anders beim Abschlusstrack „LMS 2012“. Dieser Song gilt als Vorbote für das kommende Xavier Naidoo und Kool Savas Kollaboalbum.

Aber er kann eben auch anders. „Optimale Nutzung unserer Ressourcen“ ist ein Song, der die bereits erwähnten früheren HipHop-Heads zum ausrasten bringen wird – im positiven Sinne. Hier folgt Punchline auf Punchline. In „Die Stimme“ erzählt Savas über die Probleme, die er in der Jugend mit selbiger hatte. Gleichzeitig bedankt er sich aber auch für die „gottgegebene Stimme“, die heute natürlich auch eine hohe Wiedererkennung bietet.

„Du Verräter hast mehr Väter als griechischer Salat“ ist eine der Zeilen in „King of Rap / Ein Wunder“. Solche Lines bleiben dem Hörer hängen und sorgen bei jedem Hören erneut für ein Grinsen im Gesicht. „Aura“ ist insgesamt ein rundes Album geworden.

Dieser Beitrag ist ursprünglich am 14.02.2012 auf mixedmusic.de erschienen.